Unstrut-Saale Himmelfahrt 2006
Mit 7 Ruderern machten wir uns am Mittwoch vor Himmelfahrt auf den Weg nach Rossleben. Teilnehmer waren: Sophie, Lina, Manuel, Patrick, Levon, Steffel und Stefan. Als 8 Teilnehmer von RV Blankenstein (Ruhr) erwartete uns in Rossleben Axel Seume. Wir kamen ohne Stau gegen 20 Uhr an und fanden auch nach kurzen Suchen das Bootshaus des Rosslebener Ruderclubs und luden unsere Boote ab. Nach intensiver Einweisung durch den dortigen Vorsitzenden machten wir es uns gemütlich.
Am Himmelfahrtsmorgen ging es bei Nieselregen los. Nach der ersten Schleuse galt es noch die etwas kritische Brücke in Memleben zu meistern, an der sich schon öfter Ruderer die Boote kaputtgefahren haben. Diesmal klappte jedoch problemlos. An der Schleuse Tröbsdorf schleuste man uns sogar in der Mittagspause. Auf die erstaunte Frage des VL antwortete der Schleusenwart: “Ich kann doch bei dem Wetter niemand vor der Schleuse warten lassen”. So eine Antwort haben wir noch nie von einem Schleusenwart erhalten! Sollte sich in der Dienstleistungswüste Deutschland doch etwas ändern? Oder waren wir nur an ein seltenes Exemplar eines Mitarbeiters im öffentlichen Dienst mit Verstand und Herz geraten...... Im Laufe der Fahrt bemerkten wir, dass alle Schleusenwarte an Saale und Unstrut sehr freundlich und kompetent waren. Es gab an keiner Schleuse Wartezeiten von mehr als 10 Minuten bevor es losging.
Am frühen Nachmittag erreichten wir nach 52 km Naumburg (gerade mal in einer Regenpause). Die angedachte Pause in der Freyburger Sektkellerei scheiterte an den Öffnungzeiten und auch der mangelnden Motivation auf Grund des Wetters. Am Steg des Naumburger Ruderclubs trafen wir zwei Hamburger Ruderergruppen, die mit Vierern und Zweiern, bzw. einer Barke ebenfalls auf Unstrut und Saale unterwegs waren.
Den Abend verbrachten wir im Licht einer (!) Neonröhre im gemütlichen Bootshaus in Rossleben. Das eigentlich geplante reinfeiern in Levons neunten Geburtstag scheiterte daran, dass das Geburtstagskind eine halbe Stunde vor Mitternacht einschlief und nicht mehr wach zu bekommen war.
Am Freitag starteten wir in Naumburg bei Sonnenschein! Bis zum Mittag hielt unser Glück sogar an, erst nach dem Mittag setzte der allseits beliebte Dauerregen wieder ein, so dass wir bei der Ankunft in Halle-Böllberg (62km) uns erst mal wieder trocken legen durften. Während der VL sich zum Bahnhof fahren liess, um das Zugfahrzeug aus Naumburg abzuholen, stärkte der Rest der Mannschaft sich in einer Kneipe und feierte schon mit dem Geburtstagskind. Nachdem der VL mit dem Auto wieder in Halle war, ging es zurück nach Rossleben, wo es dann endlich auch den Geburtstagskuchen und die Geschenke gab.
Am Samstag früh ging es wieder nach Halle, diesmal mit Anhänger. Diesen stellten wir zusammen mit dem Auto beim Ruderclub ab, bevor wir uns auf die 60km Tagesetappe bis Bernburg machten. Bis Wettin hatten wir sogar Glück mit dem Wetter, aber in der Schleuse erwischte uns dann ein heftiger Platzregen und von da ab hörte es nicht mehr auf zu regnen. Das zugehörige Gewitter zog glücklicherweise in einigem Abstand an uns vorbei. Am frühen Abend erreichten wir dann schliesslich unser Tagesziel den Ruderclub Bernburg. Hier trafen wir auf eine Rudergruppe auf Schleswig-Holstein, von denen einige unseren Axel kannten. Der VL und Manuel machten sich sogleich auf zum Bahnhof um aus Halle Auto und Anhänger abzuholen. Leider dauerte das länger als erwartet. Zunächst verpassten Sie einen Zug um 10 Minuten, dann hatte jemand unseren Bootshänger, der auf einem Parkplatz stand einfach in eine Grünanlage geschoben und sein Auto davor geparkt. Die telefonisch verständigte Polizei unternahm natürlich keinerlei Versuche uns zu helfen, so dass wir schliesslich den Anhänger per Hand durch die Grünanlage und durch die Büsche ziehen mussten, um doch noch weiter fahren zu dürfen. In Bernburg wartete man inzwischen sehnsüchtig auf die Rückkehr, da wir zwar das Abendessen in den Booten dabei gehabt hatten, aber keine Schlafsäcke. Levon war inzwischen auf einer Bank eingeschlafen und wurde von uns noch halb schlafend in seinen Schlafsack umquartiert.
Die Schlussetappe sollte uns eigentlich nach Magdeburg führen, aber der Wind in Sturmstärke liess die Mannschaft in Calbe kapitulieren. Der herantelefonierte Landdienst hatte allerdings grössere Probleme die Anlegestelle zu finden. Wunderbar wenn die Zufahrt zu einer Fähre mit 16t durch Strassen geht die maximal mit 2,8t befahren werden dürfen. Immerhin regnete es diesmal erst auf der Rückfahrt nach Berlin.
Insgesamt eine trotz des ständigen Regens sehr schöne Fahrt. Allerdings sollten einige vielleicht mal etwas für Ihre Kondition machen. Es ist schon etwas peinlich, wenn man als Junge von einem 13-jährigen Mädchen angemacht wird, dass man mal wieder ziehen sollte. O-Ton Sophie: “Wenn du so weiter ziehst wie eben, kannst du auch gleich die Skulls hoch nehmen.” (damit war übrigens nicht Levon gemeint)
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