Spreewaldfahrt
Oktober 2023
Dieses Jahr bescherte uns das Wetter eine Spreewaldfahrt mit hochsommerlichen Temperaturen. Am Freitag ging es über den Teltowkanal nach Wendenschloß. Beim Ruderverein Pro Sport hatten wir ein paar Betten, einige Ruderer mussten mit der Matte im Saal übernachten.
Am nächsten Morgen ging es über die Grünauer Regattastrecke und die Dahme zur Schleuse Neue Mühle in Königswusterhausen. Trotz heftigem Andrang an Motorbooten kamen wir bereits mit der zweiten Schleusung mit, so dass wir sehr entspannt am späten Nachmittag in unserem Quartier, dem KJF in Prieros ankamen. Hier gibt es einen großen Strand, wo wir die Boote ablegen konnten. Im KJF waren wir die einzigen Gäste in dieser riesigen Anlage. Zimmer, Betten, Sanitär waren modernisiert und gut, aber alles vermittelt allerdings den Eindruck eines DDR Museums. Das Abendessen war allerdings dürftig. Stullen und Fertigsalat hätten wir uns auch selbst machen können. Das Jugendboot traf mit einiger Verspätung ein, aber es traf ein. In Zeiten von Google-Maps fehlen bisweilen die Fähigkeiten eine Wassersportkarte richtig zu lesen.
Sonntag früh passierten wir zunächst die Schleuse Prieros und seit einer Woche waren auch die Weltkriegsbomben in der Dahme geräumt, so dass wir wirklich durchrudern konnten. Nach der Schleuse Hermsdorf, waren noch die beiden Bootsschleppen bei Märkisch- Buchholz zu überwinden, aber dank der vereinten Kräfte von mindestens zwei Bootsbesatzungen war auch das kein wirkliches Problem. Hier geht es dann über den Dahme- Umflutkanal wirklich zur Spree und hinter dem Köthener See fängt der Unterspreewald an. Die zahlreichen engen Kurven forderten Steuerleute und Ruderer, aber wir kamen gut vorwärts. Auch ein querliegender Baum konnte uns nicht stoppen (schönen Dank an die Biber). Gegen 18 Uhr war auch das letzte Boot an unserem Quartier in Lübben angekommen. Das Bungalowdorf, bestehend aus 5 großen Häusern liegt kurz unterhalb der Hauptschleuse Lübben. Die Häuser verfügen über voll ausgerüstete Küchen, so dass wir die Verpflegung heute selbst übernehmen konnten. Die älteren Ruderer waren glücklich die Strecke dieses Jahr mal im Hellen geschafft zu haben, die Jugend sah das anders und machte noch eine mitternächtliche Ausfahrt durch Lübben downtown.
Nun ging es durch den Oberspreewald. Ansage des Fahrtenleiters, keinesfalls im Konvoi rudern, jeder Obmann sucht sich seine Lieblingsstrecke raus. Andernfalls hätten wir uns vor jeder Schleuse blockiert. Mehr als zwei Ruderboote passen in keine Spreewaldschleuse. Meist fuhren die Boote vorbei an Lübbenau und dann auf unterschiedlichen Routen Richtung Burg und in den Hochwald. Erst auf dem Rückweg im Großen Fliess traf man sich wieder. Zurück im Bungalowdorf wurde der Grill angeworfen und der Abend gemütlich ausklingen gelassen. Tiefste Nachttemperatur war 19 Grad, echter Hochsommer.
Der letzte Tag ging es die Spree abwärts, vorbei an Petkamsberg und am Unterspreewald zum Neuendorfer See. Dank stürmischen Schiebewind kamen wir gut vorwärts und obwohl zwei Ruderboote die Schleusung zur vollen Stunde in Alt-Schadow verpasst hatten, waren wir fast pünktlich zum Aufladen in Werder/Spree. Vielen Dank an den freundlichen Schleusenwart für die Extra-Schleusung. Am Wasserwanderrastplatz Werder warteten drei Autos und der Bootsanhänger auf uns für den Rückweg. Dank auch an die Fahrer, die den Feiertag anstatt rudern zu gehen, bereit waren uns abzuholen.
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