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Fahrtenbericht Frankreich 2006 (27.01. - 04.02.06)

Am 27. 01. 2006 war es wieder soweit. Mal wieder! Wir acht Ruderer starteten am Freitag gegen 12.30h am Bootshaus in Stahnsdorf. Nachdem Jeder (Sophie v. Fromm, Paula v. Fromm, Franziska Meier, Stephan Baufeld, Malte Mühlig, Mathias Wagner, Jörg Kretschmer und der Genosse VL Stefan Biastock) seinen Seesack im Auto verpackt hatte (mehr hätte es auf gar keinen Fall sein dürfen), ging es dann zunächst los nach Karlsruhe. Nein, nicht vor Gericht, nur zum Schlafen. Dort wurden wir auch sehr herzlich bei VIEL Brot und VIEL Wurst empfangen. Sehr nett.

Am nächsten Tag fuhren wir nun weiter. Der Samstag war kalt. Ab auf die Autobahn, rein nach Frankreich und rein in den Stau. Stau auf französisch ist für den Durchschnittsdeutschen ja sehr amüsant. Nur eine Regel: Es gibt keine Regeln! (Der Polizei Platz zu machen ist für den durchschnittlichen französischen Autofahrer übrigens auch verpönt)

Am Nachmittag retteten wir uns dann, auf die Landstraße, in noch mehr Stau, immer vorbei am 160km Mega-Autobahn-Stau des Jahres. Spät, aber immerhin, wir näherten uns der Camargue und 1,5 Stunden vor dem Ziel stieg das Thermometer nun endlich doch, auf 5 Km um ganze 8 Grad!

Von Werner, unseren Wahlfranzosen hier, wurden wir schon freudig erwartet. Nach dem Abendbrot bei ihm zu Hause, fuhren wir ins Hotel und in den sicheren Schlaf.

Sonntag: Der erste Morgen war für unsere Mädels ganz besonders erregend. Sie wurden vom sanften Rauschen des, jaaa nicht des Meeres, sondern vom sanften Rauschen hochgetrimmter Ergometerruderer geweckt.

Nach dem Frühstück bei sanftem Rauschen ging es endlich auf das Wasser. Mit einem 4x+, 2x- und einem „Virus“ (Allen geht es gut, nur keine Sorge, der Bootstyp heißt nur so, Nomen est Omen) befuhren wir zuerst die Vidourle.

Nach früherer oder späterer Umkehr folgte die Einkehr in den Stützpunkt in Le Grau de Roi. Der, zwar warme, Dauerregen und die heftige Gegenströmung setzte uns und der Moral doch ein wenig zu. Also ab zurück!

Als Ausgleich gab es dann Regionalküche, Nudeln mit Tomatensuppe. An den nun folgenden Tagesabschnitt erinnere ich mich nicht mehr, also Schluss. (Blöder Traubensaft!)

Montag: Aus den Erfahrungen des ersten Tages hatten wir gelernt, also wurden am Morgen erst einmal alle Innenhebel auf unser Maß verstellt. Das ergab dann auch den nächsten Fehler. Heute sollte es ja eigentlich durch Aigues Mortes weiter nach Norden gehen, aber leider war dass den letzten beiden Booten nicht ganz klar. Also fuhren die ersten beiden Boote wer weiß wo hin (Stefan und Mathias beantworten hierbei die Frage, wozu man beim Rudern das Bankdrücken trainiert: Wenn der Dollenstift höher steht als die Brücke, dann kann man das Boot, auf den Rücken liegend, weiter ins Wasser drücken und die Brücke trotzdem durchfahren. Das ganze natürlich bei 5km Strömung im Zweier ohne) und die anderen beiden blieben dann in Aigues Mortes stecken. Die Pizza beruhigte dann aber unsere Schmach.

Dafür rätselten Matze und Stefan den ganzen Abend auf welchem Fliess sie eigentlich gerudert waren. Auf der Karte war es nur ein 1mm breiter Strich.

Später am Abend gab es noch eine kleine Party, wobei wir gemeinsam mit den Trainingsruderern die Trainingsergebnisse hinwegspülten. (Nach diesem Abend schien der Trainer ein Kontaktverbot mit den Wanderruderern ausgesprochen zu haben.)

Dienstag: Da ging es nach La Grande Motte, Stadt der Pyramiden (wer Bilder der Skyline sieht, weiß auch was ich meine).

Mit einem 4x+, 2x- und einem Einer ging es los. Angekommen im Ort mussten wir leider wieder feststellen, dass es Winter ist und kein Franzose so blöd ist, bei Temperaturen um 13 Grad hier Urlaub zu machen. Deshalb ging die Suche nach einer Eisdiele auch leider nach hinten los. Eine Eisdiele gab es zwar, die hatte auch offen, aber leider kein Eis. Also ab zurück nach Le Grau du Roi.

Sehr zur Freude unserer Mädels. Trainingsruderern beim Training und beim Umkleiden. Zugucken ja, aber ansprechen ist dann ja von unseren ach so tapferen Fräulein doch zu viel verlangt.

Abschliessend ab an den Strand. Für fünf unserer ganz Mutigen ging es dann noch ins Meer.

Mittwoch: Wir schoben zwei der französischen Seeboote ins Wasser und fuhren auf das Mittelmeer. Tolle Boote, nur leider für die Seefahrt ungeeignet!

Es fuhren ein wenig raus und später landeten wir am Strand und fühlten uns nach einem kurzen Lauf über den Strand, die Salzseen und Dünen wie die Grössten. Nach dem kleine Fälle von Seekrankheit kuriert waren, sollte es wieder ab nach Hause gehen. Wie gesagt, sollte.

Dank einer einzigartigen Bootsform und Beschaffenheit war ein umgedrehtes Anlegen unmöglich, ohne Schäden zu verursachen. Da das Heck auch so schon im Wasser schleifte, ging jede noch so kleine Welle ins Boot und an den Ruderer. Pitschnass ging es dann aber ab.

Meine Sachen vom Wind trocknen zu lassen erwies sich für mich dann aber als Fehler. Mit kalte Muskeln bewegt es sich nicht sehr gut, was aber für alle Anderen doch sehr lustig anzusehen war. 

Anschliessend gab es noch einen kleinen Snack, bevor es zur Weinprobe weiterging. Werner führte uns in eine gute Weinplantage. Lustig fuhren wir ins Hotel zurück und „probierten“ noch ein wenig.

Donnerstag: Heute war Kulturtag. Ein Teil wollte nach Montpellier, ein anderer nach Arles. So fuhren wir zunächst nach Arles. Wir sahen uns das römische Kolosseum an, welches im Mittelalter die gesamte Stadt beinhaltete, jeder Bogen eine Wohnung. Heute wird hier Stierkampf betrieben. Als wir da waren gab es aber nur 3 Kampfkatzen zu sehen.

Noch ein wenig Stadtbummel und anschliessend genossen wir eine typisch französische Speise: French Fries bei Mc Donalds.

Danach folgte das Highlight. Wir fuhren auf die Raubritterburg nach Le Baux. (Dort wurde übrigens auch das erste Mal Bauxit abgebaut.) Dort fühlten wir uns wie echte Raubritter und benahmen uns auch so. Steffel versuchte den Tribock zu starten, Stefan überzeugte als Barde und die Damen kümmerten sich um die Verletzten. Des weiteren sorgten Malte und Jörg durch ihr Händehalten bei einigen Französinnen für grosse Verwirrung. Ein großer Spaß für alle Anderen.

Später gingen wir noch in Saint de Marie de Mer am Strand spazieren und fuhren zurück. Dort wurde uns zum wiederholten Male demonstriert, dass ein Eiscafé nicht unbedingt Eis haben muss.

Am Abend sind wir dann noch mit Werner Abendessen gewesen. Es gab ein nettes 3 Gänge Menü à la Carte,  (bei dem Werner noch einen Nachschlag bei den Shrimps herausfeilschte) und so klang dann auch dieser Abend gut aus.

Freitag: Am letzten Tag wollten wir es noch einmal wissen. Es ging den Kanal du Rhone a Sete dicht hinter dem Meer entlang nach Carnon. Dort wurde uns wiederholt die französische Eiskunst präsentiert. Ich erinnere: Ein Eiscafe muss kein Eis haben! Also begnügten wir uns dann mit Pizza.

Von dort an traten wir den Rückweg an. Beide Boote wurden aufgeteilt, in Wanderruderer und Rennruderer. Sophie, Paula, Jörg und Steffel (auch Trainer oder einfach nur „Gott“ genannt) zeigten einen erstklassigen Lauf mit Show und Gesangseinlage über zwei Stunden hinweg. Es versteht sich ja auch von selbst, dass wenn gestoppt werden „muss“, ein paar Liegestütze im Boot gemacht werden. Es lebe der Sport!

Und bevor auch dieser letzte Tag endete, ging es für unsere Fünfertruppe noch mal ins „warme“ Mittelmeer. Bibbernd und frierend freuten sie sich auf das warme Abendbrot, welches noch auf sich warten lies, da mal wieder ein ausgefallenes Essen verlangt wurde. Die Bratkartoffeln schmeckten dann besonders gut!

Samstag: Doch mit etwas Wehmut packten wir am Morgen unsere Sachen, reinigten die Zimmer (die waren wohl noch nie so sauber, die Zimmerabnahme war jedenfalls begeistert)  und machten uns auf den Rückweg, ab in den französischen Ferienbeginn. Erstes Etappenziel: Karlsruhe.

Wir wurden wieder sehr freundlich beim Karlsruher Ruderverein Wiking empfangen und genossen Schmaus und TRANK. Nach dem Abendbrot gab es noch ein Tischtennisturnier mit der Variation Chinesisch auf Knien. Der Spaß fand dann ein jähes Ende, als Elefant Malte auf den Ball trampelte.

Nun wurde die Turnmatte umgeklappt und die Plauderrunde mit kreuz und quer liegenden, hochtrainierten Rudererkörpern konnte beginnen. Der Abend ging in die Länge und Einer nach dem Anderen schlief dann auch so ein.

Sonntag: Der erste Wecker klingelte um 07.30h, der zweite Wecker um 08.00h und der Dritte dann um 08.30h (ich hab bis heute noch nicht verstanden, wozu man im Urlaub einen Wecker braucht). Frisch geputzt gab es Frühstück, ab ins Auto und ab nach Hause zu unseren Lieben.

Morgen freuen wir uns schon auf die Schule!

Unser besonderer Dank gilt Werner Hoth und dem Ruderclub Le Grau du Roi, der uns die Boote stellte und uns hervorragend rund um die Uhr betreute.

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camargue06 sophie im Zimmer
camargue06 c-vierer camargue06 franzis traum
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camargue06 franzi Zweier-Ruderboot
cam06 franzi stefan im Ruderboot
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camargue06 malte am steg ruderboot
camargue06 panzer vor der brandung
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Le Grau du Roi Rudern aviron
Le Grau du Roi Kanalmündung
camargue ausfahrt aus dem Hafen Le Grau du Roi Leuchtturm
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Ruderer Le Grau du Roi
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camargue06 ruderer am strand
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Abendessen mit Werner Hoth