RC KST bei der 32. Europäischen Rheinregatta (EUREGA) 2024
Nachdem wir im letzten Jahr mit einer Mannschaft bei der EUREGA auf den Geschmack gekommen waren, war klar, dass wir in diesem Jahr wiederkommen wollen. Die Mannschaftsfindung begann schon früh und es zeigte sich, dass es mehr Marathonruder-Interessierte in Stahnsdorf und Umgebung gibt als zunächst gedacht. Zum Startschuss der Anmeldung im Februar hatten sich folgende 4 Mannschaften gefunden, die unter der Flagge des RC KST auf dem Rhein starten wollten:
Die KST-Wanderruderfreaks, Nirina, Johanna, Tim, Paul und Felix, wollten an das Erlebnis des letzten Jahres anknüpfen und sich erneut der Herausforderung über die 100km stellen und dabei in der Senior Mixed Klasse möglichst weit vorne mitfahren.
Die Kühnen Strom Tritonen, bestehend aus Thomas, Florian, Ralf, Wolfgang und Steuerfrau Corinna fassten die 45km ins Auge und starteten dafür früher und härter als alle anderen Mannschaften ins Training. Danke an der Stelle auch an Ersatzmann Frithjof, der immer mit dabei war aber glücklicherweise am Ende nicht gebraucht wurde.
Mit 4Kids4Wawa war auch ein Jugendboot am Start. Carlos, Timo, Leopold und Johann wollten in der Juniorenklasse über 45km mitmischen und dabei von dem erfahrensten Rheinruderer schlechthin gesteuert werden – von Christoph Stephan (auch bekannt als Wawa) aus Neuss.
Unter Leitung des Rhein-Veteranen Nils haben sich die Pillepalle-Propheten gefunden. Nils, Devin, Caro und Susann (aus Stuttgart) wollten sich von Schulze die 45km von Neuwied nach Bonn steuern lassen. Aufgrund eines krankheitsbedingten Ausfalls wurde aus der Meldung in der Mixed-Klasse kurzfristig die Männer-Kategorie – vielen Dank an Micha (aus Marbach), der Caro so spontan ersetzt hat!
Nicht zu vergessen ist unser externes Mitglied Elina, die im Masters-Mixed-Boot über 45km für den RC KST startete und mit ihren Teammitgliedern der marathonerfahrenen Neuwieder Rudergesellschaft eine sehr gute Zeit erruderte. Die Monate Februar, März und April zeigten, dass man an die Vorbereitung solch einer Langstrecken-Regatta ganz unterschiedlich herangehen kann. Einige Mannschaften konnte man bereits Monate vorher mehrfach pro Woche im Rennschlag auf dem Wasser sehen, in anderen Teams bereiteten sich die Rudernden eher individuell vor. Aus logistischen Gründen lernten sich die Teammitglieder der Pillepalle-Propheten sogar teilweise erst am Regattatag in Neuwied kennen.
Am 03. Mai war die Zeit der Vorbereitung dann vorbei und wir machten uns auf den Weg an den Rhein. Die Mannschaft, die auch am Renntag die längere Strecke in Angriff nehmen wollte, hat sich Freitag gleich schonmal mit einer längeren Autofahrt eingestimmt. In aller Früh brach der Hängertransport auf in Richtung Neuss, wo neben dem vierten Boot auch Wawa einsammelt wurde. Schlafmangel, Langeweile und ein gewisser daraus resultierender Wahnsinn begleiteten die Fahrt, bis wir am Nachmittag in St. Goarshausen ankamen – Respekt an unseren Autofahrer und Landdienst Stefan, der sich von dieser Kombination nicht aus der Ruhe bringen ließ.
Während die anderen drei Mannschaften noch auf dem Weg nach Neuwied waren, bereitete die Shannon Mannschaft bereits unter dem prüfenden Blick der Loreley-Statue ihr Boot vor. Anschließend ging es zum Rathaus von St. Goarshausen, wo nach dem traditionellen Nudelessen sowie der Sicherheitsbelehrung in der ehemaligen Wohnung des Bürgermeisters unterm Dach des Rathauses übernachtet wurde. In Neuwied wurde derweil noch bis zum letzten Büchsenlicht an den Booten gebastelt, bevor die Mannschaften teilweise in Bonn und teilweise im Bootshaus der Neuwieder Rudergesellschaft übernachteten.
Die KST-Wanderruderfreaks starteten am Samstagmorgen recht weit vorn im Feld der 15 Boote. In der ersten Stunde des Rennens konnten alle vorausfahrenden Boote überholt werden. Die Mannschaft fand sich schnell zusammen und sowohl das gemeinsame Training als auch die regelmäßigen Steuerwechsel alle 30 Minuten zahlten sich aus. Die Rheinschifffahrt brachte uns wie gewohnt einige Wellen, die aber weder für Boot und noch Steuerleute Probleme darstellten. Nach etwa 50km holte das schnellste Boot der 100km-Strecke auf, gemeinsam wurde durch Neuwied gefahren, angefeuert von den noch nicht gestarteten Mannschaften der 45km-Strecke. Ab Neuwied wurde es dann auch wieder spannender, es gab ein Kopf an Kopf Rennen mit einem Männerboot der 45km-Strecke, welches neue Höchstgeschwindigkeiten hervorbrachte und einiges an Motivation lieferte. Am Ende der 100km standen 05 Stunden und 07 Minuten auf der Uhr, was den Sieg in der Senior Mixed Klasse brachte. 13 Minuten schneller als im Vorjahr, das drittschnellste Boot im Rennen und nur 2 bzw. 12 Minuten langsamer als die beiden schnelleren Boote (der Gesamtwertung) – ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann.
Am Ziel warteten neben unserem Landdienst bereits 4Kids4Wawa sowie die Pillepalle-Propheten. Beide Mannschaften waren guter Dinge. Das Juniorenboot konnte mit einer Zeit von 02:35 angesichts der alters- und erfahrungsdurchmischten Mannschaft durchaus zufrieden sein und ist mit Ausnahme von Blessuren der Sitzmuskulatur unbeschadet nach Bonn gekommen. Der Spaß stand hierbei im Vordergrund, zudem konnten sie ihre Position im Feld gut verteidigen und wurden nur von einem Boot überholt. Die Pillepalle-Propheten konnten mit einer Zeit von 02:19 überzeugen. Diese viertbeste Zeit der Männer-Klasse brachte zwar keinen Platz auf dem Treppchen, aber Platz 17 von 60 in der Gesamtwertung der 45km-Strecke. Die bunt gemischte Mannschaft fand sich auf Anhieb sowohl sympathisch als auch ruderisch auf einer Wellenlänge und ruderte mit steter hoher Schlagzahl ohne eine Pause die Strecke von Neuwied nach Bonn. Zum Trinken wurde in bewährter Rennmanier einzeln ausgesetzt (die schnellsten brauchten gerade mal 2 Schläge dafür) und so ging es ohne Zwischenfälle von Schulze nervenstark gesteuert den Rhein hinunter. Zitat aus der Mannschaft: „Wenn routinierte Ruderer zusammenkommen, funktioniert es manchmal auch ohne viel gemeinsame Vorbereitung.“ Das stimmte in diesem Fall – soll aber kein Aufruf für zukünftige Veranstaltungen sein, die Vorbereitung zu vernachlässigen.
Die Kühnen Strom Tritonen hatten das Privileg, als letzte der vier KST-Mannschaften zu starten und konnten sich daher beim Zieleinlauf an unser aller Jubel erfreuen. Schlagmann Florian gab routiniert den Takt vor, Corinna steuerte das Boot zielsicher durch ihre Hausstrecke. Obwohl die Mannschaft alles gab und sich nicht einmal von der schönen Landschaft ablenken ließ, war es nicht zu verhindern, dass einige andere Boote der Masters-D-Gruppe die Kühnen Strom Tritonen überholten. Mit einer Zeit von 02:24 haben sie es jedoch trotzdem unter die schnellere Hälfte der Boote geschafft und damit ihr selbstgestecktes Ziel von 02:30 erfolgreich erfüllt – ebenfalls eine gute Leistung! Nach dem Verladen der Boote ging dann die Party beim Bonner Ruderverein los. Trotz durchwachsenem Wetter war die Stimmung gut, nicht zuletzt da wir erneut den Sonderpreis für die Mannschaft mit der weitesten Anreise erhalten haben. Wie es sich nach einem Tag voller sportlicher Höchstleistungen gehört, haben wir nach Ankunft in Bonn mit dem Auffüllen der Energiespeicher angefangen und auch so bald nicht wieder aufgehört – von Bier über Pizza bis hin zu 4kg Haribo war alles dabei.
Insgesamt eine erfolgreiche Regatta – wir sagen danke an das Orgateam der Eurega, danke an die Neuwieder Rudergesellschaft sowie den ARC Rhenus Bonn für die Übernachtungsmöglichkeiten, danke an die rheinerfahrenen Steuerleute Wawa, Corinna und Schulze, danke an unseren Landdienst Stefan und insbesondere danke an Nirina und alle anderen, die alles für unsere Teilnahme organisiert haben!
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