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Elbe - Lübeck 2020

Eigentlich war eine Donauwanderfahrt von Ulm nach Bratislava als Herbstfahrt geplant. Nachdem Österreich wegen Corona dicht gemacht hatte, schwenkten wir um auf Donau- Main-Donau- Main. Allerdings ergaben sich auch in Bayern erhebliche Schwierigkeiten bezahlbare Quartiere zu bekommen. Schließlich gingen wir auf die Elbe, von der Tschechischen Grenze bis Lauenburg und von dort über den Elbe-Lübeck- Kanal bis nach Lübeck. Die meisten Ruderclub ließen uns übernachten, nur drei Quartiere mussten wir in Pensionen verlegen.

Freitag Abend erfolgte die Anreise nach Meißen. Die Zuganreisenden waren teilweise schon vor dem Anhängertransport da, um den Bootshausschlüssel zu übernehmen.

Samstag früh ging es mit Kleinbus und S-Bahn nach Bad Schandau. Direkt im Ortszentrum setzten wir an einer Rampe die drei Ruderboote ein. Von hier ging es durchs Elb-Sandsteingebirge, vorbei an der Feste Königsstein und der der Bastei. Bei Pirna weitet sich das Elbtal, aber Dresden ist auch vom Wasser aus sehenswert. Erst hinter Dresden wir die Kulisse flacher, erst kurz vor Meißen fließt die Elbe wieder durch ein Engtal. Das Wetter hatte von Regen bis Sonne alles zu bieten.
Am Abend wurde gefeiert, unser jüngster Teilnehmer seine 3000 Jahreskilometer voll hatte. Kommentar von Cajus: Schön, dass ich wegen Corona in 2020 nur 150 km für meinen Wettbewerb brauche, damit habe ich ja immerhin das 20fache.

Nach einer zweiten Nacht im Bootshaus von Meißen ging es vorbei an der Albrechtsburg und den letzten Ausläufern des Gebirges, bevor die Elbe endgültig ins Flachland eintritt. Gerade die letzten 20 km vor Torgau sind nicht gerade abwechslungsreich, die Deiche rücken teilweise sehr nah an den Fluss heran.
Dafür war das Wetter uns diesmal gnädig, wenig Wind, kein Regen und ab und zu sogar mal Sonne.
Das bewährte Quartier beim Torgauer Ruderverein war wie immer gut. Ein großer, geheizter Saal zum Schlafen, eine voll ausgestattete Küche. Alles was der Wanderruderer sich wünscht.

Nach dem 75 km vom Vortag waren es nun nur lächerliche 57 km. Da konnte auch der gelegentliche Gegenwind kaum stören, insbesondere da es trocken blieb. Langsam gewöhnten sich auch die Anfänger an die Gierfähren, so dass niemand mehr auf die Idee kam, an der falschen Seite vorbei zu rudern.
Nach der heutigen Kurzstrecke ging es noch zu Besichtigung der Lutherstadt.
Das Bootshaus in Wittenberg ist recht luxuriös, Betten für Alle. Eine Küche haben sie auch, so dass wieder entspannt gekocht werden konnte.

Hinter Wittenberg hat man ein paar wirklich windempfindliche Kurven, daher waren wir glücklich, dass der Wind heute kaum störte. Dafür war Anteil an Sonnenstunden höher. Auch wird die Strecke wieder etwas ansprechender. Insbesondere kurz vor Aken stehen dichte Auwälder am Wasser. Das Bootshaus von Aken ist klein aber gemütlich. Wegen einer nur rudimentären Küche gab es Tortellini, nicht jedermanns Sache.

Auf der Strecke nach Magdeburg hatten wir das übliche Sauwetter. Sturm von vorne, Dauerregen und auf der zweiten Hälfte auch keinerlei Schutz vor dem Wind. Also alles wie immer, wenn wir im Herbst nach Magdeburg rudern.
Glücklicherweise hat der Magdeburger Ruderclub einen Holzofen im Saal, so dass wir Kleidung und Ruderer nach der Strapaze trocknen konnten.

Unterhalb von Magdeburg bietet die Elbe weiter kaum Deckung gegen den heftigen Wind, aber heute regnete es wenigstens kaum noch. Auf Grund von Corona Vorschriften mussten wir zum Übernachten mit der Bootshalle vorlieb nehmen. Allerdings ist die Tangermünder Bootshalle deutlich gemütlicher und sauberer als manche Bootshäuser und die Toren schließen dicht ab. Wegen der mangelnden Kochmöglichkeiten gönnten wir uns sogar eine Pizzeria in unmittelbarer Nähe des Bootshauses.

Heute stand eine Halbtagsetappe von 38 km nach Havelberg an. Zunächst die Elbe abwärts, dann durch die Havelberger Schleuse zum Ruderclub. Wegen der frühen Ankunft ging es gleich erst mal zum Dom hoch. Architektur und Aussicht genießen.
Heute stand auch eine Auswechslung an Martin kam, Jochen fuhr nach Hause. Darüber hinaus stieß unser Student Paul unmittelbar nach bestandener Mathe-Prüfung zu uns, so dass wir zum ersten Mal mit voller Besetzung rudern konnten.

Nachdem wir wieder durch die Schleuse auf die Elbe raus waren, ging es recht schnell den Fluss abwärts. Auf einen Besuch der Eisdiele in Wittenberge konnten alle, bei dem kalten Wetter verzichten.
Kurz vor dem Anlegen in Schnackenburg kam sogar die Sonne raus.
Schnackenburg liegt in Niedersachsen, war ehemalige innerdeutsche Grenzstation. Für das Grenzlandmuseum waren wir zu spät, in den Genuss kam nur der Landdienst. Ansonsten ist Schnackenburg so ziemlich das toteste Nest an der Elbe. Allerdings mit der besten Pension an der gesamten Elbe. Die “Alte Schule” können wir uneingeschränkt empfehlen.

Der folgende Tag war ziemlich das genaue Gegenteil. Dauerregen, Gegenwind und kalt war es auch noch. Wir wissen schon warum wir normalerweise Norddeutschland- Wanderfahrten im Oktober vermeiden.
Immerhin winkte uns am Ziel eine weitere Pension mit Bettten für alle Ruderer. Bei Hitzacker mussten die Boote zum Schluss noch recht trickreich mitten in die Stadt gerudert werden.
Direkt vor einer Brücke vertäuten wir die Boote am Anleger eines schwimmenden Restaurants (geschlossen wie fast immer). Von hier waren es nur 200m zum “Schillers Gästehaus”. Eine gediegene Pension, eigentlich viel zu vornehm für eine Gruppe Wanderruderer.

Heute ging es bei Sonne und fast Windstille auf die letzte Elbe- Etappe nach Lauenburg. Die berüchtigten stehenden Wellen direkt vor dem Bootshaus blieben uns damit diesmal erspart.
Wir durften im Kraftraum und im Sauna- Vorraum des Ruderclubs übernachten.
Abendessen hatten wir bei der Club- Gastronomie bestellt. Na ja, glücklicherweise gab es dann noch Nachschlag an Bratkartoffeln und Pommes. Die Portionen waren sonst nicht so für Ruderer.
Danach gab es im Kraftraum die nächste Kuchenlage für erreichte 3000 km. Dieses Mal war es Melina, die zweitjüngste Teilnehmerin, die es geschafft hatte.

Nun verließen wir die Elbe und bogen in den Elbe- Lübeck- Kanal ab. Dieser Kanal ist um 1900 gebaut worden. Er ersetzt einen älteren Kanal (aus dem 14. Jahrhundert). Landschaftlich ist er nicht gerade aufregend. Allerdings hatten wir Sonne und deutlichen Schiebewind, so dass wir relativ entspannt in Mölln ankamen. Nach einer Runde durch die Möllner Seen bis in die Innenstadt (Neuwasser für den VL) legten wir beim Ruderclub an und quartieren uns ein. Zum Entsetzen der Ruderer allerdings mit ausgefallener Heizung. Am späten Nachmittag tauchte jedoch der 2. Vorsitzende des Möllner RC auf und schaffte es, die Heizungsanlage wieder in Gang zu bringen. Wir waren sehr dankbar.

Viel weiter kamen wir auf dem Kanal am nächsten Tag nicht. Die nächsten beiden Schleuse waren für Reparaturen gesperrt, also zurück nach Mölln, während der VL den Anhänger aus Lauenburg abholte. So böse waren die Ruderer nicht, da der Tag mit Dauerregen begonnen hatte.
Wir luden die Boote bei der Lübecker RG ab, packten sie auf die Wiese vor dem Bootshaus und gingen zu unserem Quartier. Wir hatten drei Ferienwohnungen direkt neben dem Bahnhof.

Von jetzt gab es nur noch Tagesfahrten. Wegen heftigen Sturm ruderten wir am ersten Tag die Trave aufwärts. Die Trave ist oberhalb von Lübeck ein kleiner Wiesenfluss der sich durch die Landschaft schlängelt.
Da die Trave aber extrem wenig Wasser hatte, gelang es uns nicht bis nach Reinfeld zu kommen, kurz vorher mussten wir umdrehen. Im Anschluss machten wir noch einen Innenstadtumfahrt durch Lübeck. Alte Speicher, alte Hafenanlagen und teure neue Stadtvillen kann man hier gut vom Wasser aus besichtigen.

Da am nächsten Tag der Wind nachgelassen hatte, ging es die Trave abwärts bis nach Travemünde. Vorbei an großen RoRo Fähren, Containerfrachtern, dem Viermaster Passat und modernen Hafenanlagen bis an den Strand der Ostsee. Beeindruckend sind vor allem die riesigen Schiffe neben den Ruderboote auf der eigentlich doch sehr schmalen Trave.

Am letzten Rudertag trugen wir unsere Boote in die Wakenitz um. Direkt neben dem Bootshaus der Lübecker RG gibt es einen kleinen Kanal der zur Wakenitz führt. Nachdem man die erste, sehr flache Brücke passiert hat, geht es zunächst auf langgestrecken Seen quer durch die Lübecker Vororte. Dann wir die Wakenitz zu einem kleinen Fließ, das durch völlig einsame Wälder führt.
Abrupt erreicht man dann den riesigen Ratzeburger See. Natürlich mal wieder mit einigem Gegen- und Seitenwind, aber dafür hatten wir ja die E-Boote dabei.
Am Ende des Sees liegt Ratzeburg. Wir legten an der Ruderakademie an und besichtigen den teuren Bootspark.
Nach kurzer Verschnaufpause ging es dann mit Schiebewind zurück nach Lübeck.
Da wir direkt an der Umsetzstelle aufladen wollten, musste es schnell gehen. Der Anhängertransport stand auf einer Bushaltestelle mit Bussen im 30 Minuten Takt. Nach 16 Minuten waren Boote und Material verstaut, so dass wir den öffentlichen Nahverkehr nicht gestört haben.
Am Abend hatte dann auch Doris ihre 3000 Ruderkilometer in 2020 zu feiern.

Sonntag fuhren wir mit dem Anhängertransport zurück nach Stahnsdorf und luden die Boote ab.
Wir waren froh, dass die Fahrt, trotz Corona mit relativ wenig Einschränkungen über die Bühne gegangen ist. Leider war konnte dieses Jahr von einem goldenen Oktober keine Rede sein. Aber alle Teilnehmer haben, auch wegen vernünftiger Ausrüstung und ausreichender Kondition, die Fahrt gut überstanden.

 

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Bad Schandau Start der Ruderboote Elbe 2020 Schandau Ruderboote am Start Elbe 2020 Feste Königstein Elbe 2020 Meissen erste 3000 km Lage von Cajus Elbe 2020
Dresden Innenstadt Elbe 2020
Torgau am Steg Elbe 2020
Meissen nach dem Start 2020 Gierfaehre Elbe 2020
Torgau in Sicht nach 75 km Elbe 2020
Ruderer in Wittenberg Elbe 2020
Girlie Ruderboot auf der Elbe 2020
Girlies auf der Elbe 2020
Mieses Wetter auf der ELbe 2020
Ruderer Aken im Bootshaus Elbe 2020
Aken E-Boote und Inrigger Elbe 2020
Magdeburg Tischtennis im Ruderclub Elbe 2020
Magdeburg Stadtdurchfahrt Elbe 2020
Quartier Boothalle Tangermuende Elbe 2020
Fruehstueck Bootshalle Tangermuende Elbe 2020
Tangermünde Hafen Ruderboote Elbe 2020
Dom Havelberg Elbe 2020
Vierer auf der Elbe 2020
Schnackenburg an der Elbe 2020
Schnackenburg Quartier Alte Schule Elbe 2020
Isabel im Regen auf der Elbe 2020
Einfahrt nach Hitzacker Elbe 2020
Hitzacker Anlegestelle Elbe 2020 WaWa als Gangster 2020
ruppige Schleuse richtung Lübeck Elbe 2020
Ruderboot Elbe Lübeck Kanal 2020
Mölln Ruderboot 2020
Ferienwohnung Lübeck 2020
FEWO Lübeck 2020
Holsten Tor bei Nachte Elbe 2020
Trave letzte Bruecke 2020
Cajus auf der letzten Travebruecke 2020
Ruderboot auf der oberen Trave 2020
Luebeck  Hafenrundfahrt 2020
Lübeck Kogge 2020
Lübeck downtown ruderboote 2020
Lübeck E-Vierer 2020
Marzipan bei Niederegger 2020
Baumgarten E-Vierer mit Steuermann 2020
Containerschiff von Achtern 2020
RoRo im Gegenverkehr 2020
Ruderboot mit Containerfrachter 2020
Ruderer Travemünde am Strand 2020
Ruderer Marktplatz Lübeck 2020
Wakenitz Bruecke 2020 E-Dreier auf der Wakenitz 2020
Ruderakademie 2020
Ratzeburger See 2020