Rudern durch die Berliner Innenstadt
Der LRV Berlin hat das Unfassbare geschafft. Das WSA Berlin hat die, normalerweise gesperrte Innenstadtspree, für einen Samstag frei gegeben. Da die Durchfahrt nur von 9-14 Uhr möglich war, haben wir die Boote am Freitag Abend nach Treptow gerudert. Mit uns in der Kleinmachnower Schleuse waren auch 6 Boote des RAW. Als wir bei der Treptower Rudergesellschaft ankamen, waren schon ca. 40 weitere Boot auf der Wiese gelagert. Am nächsten Morgen ging es mit unzähligen weiteren Ruderern, aus allen Berliner Vereinen aufs Wasser. Nach ein paar Kilometern ging es durch die Oberbaumbrücke in den normalerweise gesperrten Bereich. Der alte Osthafen ist kaum noch wieder zu erkennen. Zu Wohngebäuden umgebaute Speicher und jede Menge teilweise spektakuläre Neubauten reihen sich am Ufer. Nur die Kreuzberger Seite sieht teilweise noch etwas herunter gekommen aus. An der Mühlendammschleuse mussten wir etwas warten, die einzige intakte Schleusenkammer (WSA Berlin die zweite Kammer ist natürlich kaputt) war völlig von Ruderbooten überfüllt, aber mit der zweiten Schleusung kamen wir mit. Danach wurde es dann noch interessanter. Es geht direkt an der Museumsinsel vorbei. Neues Museum, Pergamonmuseum (allerdings nur von hinten), Bode Museum, Berliner Schloss und Berliner Dom. Eine spektakulärere Stadtrundfahrt ist kaum denkbar. Danach folgte das Regierungsviertel mit Reichstag, Kanzleramt und last but not least das Schloss Bellevue, der Sitz des Bundespräsidenten. Beeindruckend war aber auch die unüberschaubare Menge an Ruderbooten und Kanus.
Danach ging es die Spree weiter abwärts, vorbei am Spreebogen mit ihren TU Instituten zur Schleuse Charlottenburg. Hier gab es wieder eine Zwangspause, der 125m Schubverband hatte natürlich Vorfahrt. Danach erreichten wir Spandau, leider mussten wir ab hier mit einigem Gegenwind kämpfen. Der war aber das kleiner Problem. Auf der Unterhavel waren leider etliche “Don Johnson Verschnitte” mit ihren Speedbooten unterwegs. Der Wellengang war wirklich heftig, das Ignorieren von Geschwindigkeitsbeschränkungen hat bei solchen Leuten leider Methode. Gegen Abend kamen wir wieder in Stahnsdorf an.
Es wäre schön, wenn ein solches Event in Zukunft wenigstens einmal im Jahr statt finden würde. Es wäre auch schön, wenn die Lokalpresse die Veranstaltung etwas mehr in die Öffentlichkeit bringen würde.
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